Adriaan Van Roomen « Medicus et Mathematicus ». Bij het vierde eeuwfeest van zijn geboorte

Abstract

ZUSAMMENFASSUNG Adriaan van Roomen, « Medicus et Mathematicus ». Zur vierhundertsten Wiederkehr seines Geburtstags. — Dieses Jahr ist es gerade vier Jahrhunderte her, dass Adriaan van Roomen (oder Adrianus Romanus) geboren wurde (29 September 1561). Meistens wird Löwen als der Geburtsort angegeben, aber diese Annahme ist unbegründet. Er studierte Mathematik und Philosophie bei den Jesuiten zu Köln, nachher Medizin zu Löwen. Bei den verschiedenen Biographen des Romanus findet man verschiedene Angaben, die einer vom andern übernimmt, ohne zuverlässige Zeugnisse darüber geben zu können. Das ist u.a. der Fall mit van Roomens Studien in Italien, seinem Aufenthalt als Arzt zu Huy ca 1582, seinem Besuch in Paris vor 1582. Weitere Untersuchungen in dieser Hinsicht sind gewünscht. Auch über seine Tätigkeit als Professor der Mathematik und Medizin an der Universität zu Löwen sind wir ungenügend informiert. In 1593 trat er die Einladung des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn an, die Medizin an der neuen Universität zu Würzburg zu dozieren. Zwischen 1593 und 1603 publizierte der Würzburger Drucker Georg Fleischmann etwa zwanzig meist medizinische « dissertationes ». unter der Leitung von Romanus aufgesetzt. Nach em Tod seiner Frau liess er sich ca 1604 zum Priester weihen. In 1605 wurde er in den Besitz einer freigewordenen Präbende im Stifte Neumünster gesetzt. In den Jahren 1610 bis 1612 hielt er sich in Polen auf, wo er an der Academia von Zamosc (von Jan Zamojski in 1594 gestiftet) Mathematik dozierte. Auf Rückreise von Würzburg nach den Niederlanden starb er in Mainz am 10. Mai 1615. Der Zweck dieses Beitrags ist nicht die Biographie des Romanus noch einmal aufzunehmen. sondern auf ungenügend gegründete Punkte in dieser Biographie hinzuweisen, und auf diese Weise zu weiteren Untersuchungen anzutreiben. In Bezug darauf können einige Quellen erwähnt werden, die bisher nicht oder nicht genügend benutzt wurden. u.a. : die in der Jagellonen Bibliothek zu Krakau aufbewahrten Handschriften des Polnischen Mathematikers Jan Brozek, die Neumünster Kapitel Protokolle im Staatsarchiv zu Würzburg, der Korrespondenz des Romanus, u.a. mit Brozek (siehe Note 26) und Kepler (ein bisher nicht veröffentlichter Brief befindet sich im Archiv der Russischen Akademie der Wissenschaften zu Leningrad).